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100. Todestag von George Frederic Trench

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George Frederic Trench

Wie die meisten britischen und irischen Offenen Brüder der zweiten und dritten Generation ist George Frederic Trench im deutschen Sprachraum kaum bekannt. Er erhielt jedoch einen Platz in Henry Pickerings Chief Men among the Brethren1 – Grund genug, auch an dieser Stelle einmal an ihn zu erinnern.

Trenchs Vater Frederic FitzJohn Trench (1808–1859) war ursprünglich Kavallerieoffizier in Indien und später Pfarrer im irischen Staplestown. George Frederic,2 sein dritter Sohn, wurde am 6. August 1841 geboren. Zum Glauben kam er im Konfirmationsalter durch eine Ansprache des bekannten Erweckungspredigers Henry Grattan Guinness (1835–1910). Während seines Studiums am Trinity College in Dublin, das er mit einem B.A. abschloss, lernte er den gleichaltrigen Robert Anderson (1841–1918) kennen, der ebenfalls ein bekannter Offener Bruder werden sollte und mit dem er zeitlebens freundschaftlich verbunden blieb. Gemeinsam unternahmen sie in den 1860er Jahren erfolgreiche Evangelisationsreisen durch Irland.

1868 heiratete Trench Frances Charlotte Talbot-Crosbie, eine Tochter des Offenen Bruders William Talbot Talbot-Crosbie (1817–1899), und ließ sich an deren Heimatort Ardfert im Südwesten Irlands nieder. In den folgenden Jahrzehnten engagierte er sich stark als Evangelist, Prediger und Autor bei den Offenen Brüdern und darüber hinaus;3 das Christian Brethren Archive verzeichnet 15 Bücher und Schriften von ihm,4 hinzu kommen zahlreiche Beiträge zu den Zeitschriften The Witness, The Christian u.a. Pickering schreibt über seinen Dienst:

Having received clear light on the evil of Sec­tarianism in his younger days, he was clear in heart and ways to the end. No man was more loyal to the truths dear to those who seek to gather in the Worthy Name alone. An ardent worker, a diligent student, an able minister of the Word, ever a friend of the young, and interested in young men, also in policemen, soldiers, and other special branches of work, his influence was most widely extended by his pen.5

George Frederic Trench starb heute vor 100 Jahren und wurde auf dem protestantischen Friedhof von Dublin (Mount Jerome Ceme­tery) begraben. Sein von Pickering verfasstes Lebensbild ist online verfügbar.


150. Todestag von William Trotter

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William Trotter

William Trotter ist der Nachwelt vor allem als Verfasser der Schrift The Whole Case of Plymouth and Bethesda in Erinnerung geblieben, einer wichtigen, wenn auch etwas einseitigen zeitgenössischen Darstellung der Vorgänge, die 1848 zur Trennung zwischen Geschlossenen und Offenen Brüdern führten (die heute erhältliche Ausgabe trägt den Titel The Origin of (so-called) Open-Brethrenism; eine stark bearbeitete deutsche Übersetzung erschien – wahrscheinlich in den späten 1930er Jahren – beim Raven-Verlag Rückbrodt in Leipzig). Weniger bekannt ist, dass Trotter auch zwei umfangreiche Bände über Prophetie (die fast 500-seitigen Plain Papers on Prophetic and Other Subjects [PDF] und die knapp 200-seitigen Eight Lectures on Prophecy) sowie einige kleinere Schriften hinterließ.1

Geboren 1818 in Newcastle upon Tyne,2 kam Trotter mit 12 Jahren zum Glauben und begann bereits zwei Jahre später zu predigen. Mit 19 Jahren wurde er zum Prediger der Methodist New Connexion berufen. Zweifel an der Berechtigung des geistlichen Standes und eine Meinungsverschiedenheit mit der Kirchenleitung über die finanzielle Versorgung der Prediger und ihrer Witwen führten jedoch 1841 dazu, dass er sein Amt niederlegen musste;3 spätestens 1844 gehörte er der jungen Brüdergemeinde in Otley an. Er wurde ein treuer Freund und Gefolgsmann des 18 Jahre älteren John Nelson Darby, von dem er folgenden bekannt gewordenen Ausspruch überlieferte:

The secret of peace within and power without is to be occupied with good – ever and always to be occupied with good.4

William Trotter wurde nur 47 Jahre alt. Er starb heute vor 150 Jahren in Falsgrave bei Scarborough (North Yorkshire).5 Neatby schreibt über ihn:

William Trotter of York, an ex-Methodist minister, is more highly spoken of by every one that knew him than almost any other Plymouth Brother; and his untimely death, while he was yet under fifty, was felt to be a heavy loss of the kind that Christians can least afford.6

Online zugängliche Kurzbiografien Trotters stammen von Henry Pickering, John Bjorlie  und Gordon A. Rainbow.