Auch am Ende dieses Jahres möchte ich wieder die in den letzten zwölf Monaten erschienenen Veröffentlichungen zur Brüderbewegung übersichtlich zusammenstellen und kurz kommentieren bzw. einordnen.
In zwei frühere Bibliografien habe ich inzwischen noch Nachträge aufgenommen:
- 2023: Bücher von Griffiths und Higgs; Aufsätze von Albayrak, Bailey, Heinrichs und Markham; Hochschulschriften von Loureiro, Muhirwa und Rodrigues
- 2022: Bücher von Jennings und McIlhinney; Aufsätze von Gribben, Ice, Miller et al. und Sibley
BÜCHER
Maria Compton: Out of Faith. A mother, a sect, and a journey to freedom. London (Blink Publishing) 2024. 352 Seiten. ISBN 978-1-78512-182-1.
Der Markt für Raven-Taylor-Symington-Hales-Aussteigerbiografien scheint immer noch nicht gesättigt zu sein; hier handelt es sich um einen neuen Beitrag aus England. Die in den 1960er Jahren geborene Autorin ist Mutter von sechs Kindern, die in der Gruppe verblieben.
Crawford Gribben: J. N. Darby and the Roots of Dispensationalism. New York (Oxford University Press) 2024. xvi, 240 Seiten. ISBN 978-0-19-093234-3.
Gribbens Ziel ist es zu zeigen, dass John Nelson Darby nicht der „Vater der Dispensationalismus“ war, als der er heute oft dargestellt wird, sondern dass seine Theologie komplexer war und in vielen Punkten der seiner reformierten Kritiker näher stand als dem modernen Dispensationalismus. In vier großen Kapiteln werden vier theologische Teilgebiete untersucht: Soteriologie, Ekklesiologie, Pneumatologie und Eschatologie. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht so sehr auf Darbys frühen Jahren, die in der bisherigen Forschung oft im Zentrum des Interesses standen, sondern eher auf seiner mittleren und späteren Periode, „als seine Führung der exklusiven Brüderbewegung am meisten gefestigt war und er die größte Freiheit hatte, seine Ideen in einer grundsätzlich unterstützenden Gemeinschaft zu entwickeln“ (S. 153). Die ihm nachfolgenden Dispensationalisten, insbesondere in Amerika, hätten seine Theologie dann aber so stark vereinfacht, reduziert und abgewandelt, dass Darby darin wahrscheinlich nur einen weiteren Beweis für den „Verfall der Kirche“ erblickt hätte. Statt als „Vater“ könne er allenfalls als „Großvater“ (S. xi) oder – wie Gribben im April 2024 auf der Jahrestagung des Vereins für Freikirchenforschung sagte – als „Onkel“ des Dispensationalismus bezeichnet werden.
Bei diesem Buch handelt es sich ohne Zweifel um eine der bisher gründlichsten Arbeiten über Darbys Theologie. Gribben steht Darby mit Sympathie gegenüber, verfolgt als Historiker aber keine theologische Agenda und muss Darby daher weder verteidigen noch widerlegen, was zu einem hohen Maß an Objektivität führt. Zu korrigieren wären lediglich ein paar historische Ungenauigkeiten (z.B. wenn auf S. 14 der Eindruck entsteht, die Trennung in Plymouth 1845 wäre bereits auf Newtons christologische Irrtümer zurückzuführen gewesen, oder wenn auf S. 23 Hermanus Cornelis Voorhoeve zum Übersetzerteam des Elberfelder Neuen Testaments gerechnet wird). Auch hätten gelegentliche Zwischenüberschriften die Lektüre der bis zu 30 Seiten langen Kapitel erleichtert.
Peter Herriot: Understanding Religious Fundamentalists. An Introduction. Abingdon / New York (Routledge) 2024. 126 Seiten. ISBN 978-1-032-75013-2.
Als Beispiele für religiösen Fundamentalismus stellt der Verfasser, ein emeritierter Psychologieprofessor mit Wurzeln in der Brüderbewegung, kurioserweise die Taliban und die Offenen Brüder einander gegenüber.
Xosé Manuel López Franco: Galicia Protestante. 100 años en O Grove. Ohne Ort (Alba Stories) 2024. 549 Seiten. ISBN 978-84-09-64450-6.
Geschichte der Offenen Brüdergemeinde in O Grove, Galicien (Spanien).
Betty Magennis / Victor Maxwell: All the Way My Saviour Leads Me. More than forty-six years serving God in Zambia. Belfast (Victor Maxwell) 2024. 96 Seiten. ISBN 978-1-913446-60-4.
Die von einer nordirischen Offenen Brüdergemeinde ausgesandte Betty Magennis leitete ein Gesundheitszentrum mit Entbindungsstation in Dipalata (Sambia).
Jean Prod’hom: Un jardin sans clôture. John Nelson Darby et Alexis Muston. Petite Bibliothèque de Spiritualité. Genf (Editions Labor et Fides) 2024. 149 Seiten. ISBN 978-2-8309-1859-5.
Biografische Studien über Darby und den französisch-italienischen Pastor Alexis Muston (1810–1888), die sich 1879 im südfranzösischen Saint-Laurent-du-Pape einmal persönlich begegneten. Der Obertitel des Buches lautet übersetzt „Ein Garten ohne Zaun“. Der 1955 in Lausanne geborene Autor wuchs in einer Brüdergemeinde auf, verließ diese aber bereits mit 15 Jahren.
Gary R. Uremovich: Legacy of Faith: An Elder’s Life. In Memory of the Pastoral Impact of George M. Carrera, Sr. Brandon, FL (Growth Publishers / Amazon) 2024. 217 Seiten. ISBN 979-8-32911447-8.
Erinnerungen an George M. Carrera, der Ältester der Offenen Brüdergemeinde Northwest Bible Chapel in Chicago war.
Max S. Weremchuk: Becoming “J.N.D.” The Early Years of John Nelson Darby 1800–1829. A biography. El Cajon, CA (Southern California Seminary Press) 2024. xv, 709 Seiten. ISBN 979-8-9882376-2-4.
Auf dieses Monumentalwerk hatte ich bereits kurz nach seinem Erscheinen hier im Blog hingewiesen.
Max Weremchuk hat in seinem Bestreben, die ersten 29 Lebensjahre John Nelson Darbys minutiös nachzuzeichnen, keinen Stein unumgedreht gelassen: familiärer Hintergrund, Schulzeit, Studium, juristische Ausbildung, Bekehrung, Ordination, kirchlicher Dienst, der berühmte Reitunfall, neue biblische Erkenntnisse und die Anfänge der Brüderbewegung – das alles wird hier ausführlich und detailliert beschrieben, garniert mit vielen, oft umfangreichen Zitaten aus zeitgenössischen Quellen und aus der Sekundärliteratur. Es folgen noch 35 Anhänge, in denen Spezialthemen vertieft oder weitere Quellentexte wiedergegeben werden.
Wer sich vor allem für die Brüderbewegung interessiert, wird natürlich bedauern, dass die Biografie dort abbricht, wo die eigentliche Brüdergeschichte erst beginnt. Timothy Stunt äußert in seiner Rezension in der aktuellen Brethren Historical Review auch Zweifel, ob man bis 1829 überhaupt schon von “Becoming J.N.D.” reden könne – die für Darbys späteres Leben entscheidenden Erfahrungen und Erkenntnisse habe er erst ab 1830 gemacht bzw. gewonnen. Stunt kritisiert ferner den unübersichtlichen Endnotenapparat (der dem Verlag anzulasten ist – Weremchuks Vorlage hatte Fußnoten) und das magere Register von nur fünf Seiten.
AUFSÄTZE
Ausgabe 19 (2023) der Brethren Historical Review erschien erst Ende Februar 2024 und wird daher auch erst in dieser Bibliografie berücksichtigt. Sie enthält (neben etlichen Rezensionen) folgende Beiträge:
- Donald Tinder: „Movements Like the Brethren: Denominationalism and the Rise of Nondenominationalism“ (S. 1–13)
- Max S. Weremchuk: „Dating Darby’s The Notion of a Clergyman“ (S. 14–32)
- Timothy C. F. Stunt: „Some Late Nineteenth-Century Military Brethren“ (S. 33–40)
- D[onald] H[arman] Akenson: „Counting the People with No Name. The Uses and Limits of the US Censuses“ (S. 41–53)
- Branko Bjelajac: „James William Wiles (1877–1950): Serving the Bible in Serbia and Southeast Europe“ (S. 54–73)
- Michael Schneider: „New Writing on Brethren History“ (S. 74–79)
- Timothy C. F. Stunt: „William Elfe Tayler (1812 – Nov/?Dec. 1869)“ (S. 80f.)
- Neil Dickson: „‘Exclusive’ and ‘Open’: A Footnote“ (S. 82–90)
- Neil Summerton: „King Street Chapel, Tiverton: A Brief History“ (S. 91–99)
- Peter Conlan: „George Verwer 1938–2023“ (S. 143–150)
- Neil Dickson: „David John Alfred Clines (1938–2022)“ (S. 151–155)
Die aktuelle Ausgabe 20 (2024) wurde im Dezember versandt und umfasst folgende Beiträge (von Rezensionen wiederum abgesehen):
- Craig Hoyle: „England, Jamaica, New Zealand: The Childs Family and the Early Brethren Movement“ (S. 1–15)
- Timothy C. F. Stunt: „William Vivian (1803–1836) of Torquay and His Family“ (S. 16–29)
- Tim Grass: „Brethren in England and Wales and the 1851 Census of Religious Worship“ (S. 30–55)
- Neil Dickson / Tim Grass: „Transmitting Tradition: Engaging with the McLaren ‘Triple Tradition’ Thesis“ (S. 56–77)
- Jean DeBernardi: „‘Missionary Studies – By Use of Eye-Gate’: Missionary Helps Postcards, 1907–1921“ (S. 78–124)
- Sam McKinstry / Neil Dickson: „James Austen Laird of Kilmacolm (1878–1950), Christian and Architect“ (S. 125–156)
- Crawford Gribben: „W. S. Desai, the Bo’ness Brethren, and Burmese-Indian history“ (S. 157–185)
- Michael Schneider: „New Writing on Brethren History“ (S. 186–190)
- Douglas Wertheimer: „Deciphering a Wigram Letter to Darby“ (S. 191–201)
- Timothy C. F. Stunt: „… and one more individual defies the Brethren stereotype: The Case of Casimir-Marie Gaudibert (1823–1901)“ (S. 202–207)
Howard A. Barnes: „Samuel Ridout (1855–1930)“. In: Precious Seed 79 (2024), Heft 1, S. 7 (auch online).
Kurzes Lebensbild des amerikanischen Grant-Bruders Samuel Ridout.
John Bennett: „Leonard Strong (1797–1874)“. In: Precious Seed 79 (2024), Heft 1, S. 11 (auch online).
Der Todestag des englischen Guayana-Missionars Leonard Strong jährte sich am 17. Oktober zum 150. Mal. Das kurze Lebensbild legt den Schwerpunkt eher auf die Zeit vor seinem Übertritt zu den „Brüdern“.
John Bennett: „William Yapp 1807–1874“. In: Precious Seed 79 (2024), Heft 4, S. 15 (auch online).
William Yapp, dessen 150. Todestag sich am 28. November ebenfalls zum 150. Mal jährte, gehörte zu den ersten „Brüdern“ in Hereford und wirkte später als Buchhändler und Verleger in London. Nach ihm sind die bei ledergebundenen Bibeln häufig verwendeten überstehenden Einbanddeckel benannt.
Wolfgang Bühne: „Ungewöhnliche Bekehrungen. Von einem, der Christus leben wollte … Robert Cleaver Chapman (1803–1902)“. In: fest und treu 186 (2/2024), S. 8–10.
Wolfgang Bühne: „Robert Cleaver Chapman (1803–1902)“. In: Perspektive 24 (2024), Heft 5, S. 31–33.
Zwei leicht voneinander abweichende Versionen eines Lebensbildes des bekannten „Patriarchen von Barnstaple“. Bei der ersten Version ist ein Download des gesamten Heftes möglich (unter „Dokumente zum Artikel“).
Zach Doppelt: „A Re-evaluation of Anglo-Irish Premillennialism 1789–1914: Part 1“. In: The Evangelical Review of Theology and Politics 12 (2024), S. A29–A48 (auch online).
Zach Doppelt: „A Re-evaluation of Anglo-Irish Premillennialism 1789–1914: Part 2“. In: The Evangelical Review of Theology and Politics 12 (2024), S. A49–A65 (auch online).
Der zweiteilige Artikel vergleicht u.a. den Dispensationalismus mit anderen prämillennialistischen Modellen, wobei auch ausführlich auf John Nelson Darby eingegangen wird.
Jens Dörpinghaus / Vera Weil / Martin W. Sommer: „Towards modeling and analysis of longitudinal social networks“. In: Applied Network Science 9 (2024), Artikel 52 (online).
In diesem informatischen (?) Aufsatz dienen die deutschen Brüdergemeinden als eines von drei Beispielen für „Netzwerke“. Was genau hier untersucht wird, übersteigt allerdings meinen Horizont.
Büşra Elmas: „Dispensasyonalizm: Tarihi, Öğretileri ve Etkileri“. In: Oksident 6 (2024), Heft 1, S. 1–17 (auch online).
Der türkische Titel lautet übersetzt: „Dispensationalismus: Geschichte, Lehren und Einflüsse“. Die Autorin geht u.a. ausführlich auf John Nelson Darby ein.
Christopher H. Evans: „Called to Arouse, Warn, and Save. The American Fascination with Premillennial Dispensationalism“. In: Expanding Energy. The Dynamic Story of Christianity in North America. Hrsg. von Christopher H. Evans und Mark A. Lamport. The Global Story of Christianity 7. Eugene, OR (Cascade) 2024. S. 87–102.
Im Rahmen seiner Überlegungen zur Frage, warum der Dispensationalismus in Amerika so erfolgreich war, beschreibt der Autor auch die Anfänge unter John Nelson Darby.
St(ephan) Holthaus: „Müller, Georg (1805–1898)“. In: ELThG². Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde. Neuausgabe. Hrsg. von Heinzpeter Hempelmann und Uwe Swarat in Verbindung mit Roland Gebauer, Wolfgang Heinrichs, Christoph Raedel und Peter Zimmerling. Band 3. Holzgerlingen (SCM R. Brockhaus) 2024. Sp. 759–761.
Der Lexikonartikel widmet Georg Müllers gemeindlichen Aktivitäten relativ breiten Raum (26 Zeilen) – bis hin zur Erwähnung des ChristusForums Deutschland als heutiger Erscheinungsform der Offenen Brüder –, während seine Waisenhausarbeit überraschend kurz abgehandelt wird (nur gut 8 Zeilen).
Lothar Jung: „75 Jahre Freie Brüdergemeinden – Danke, Herr!“ In: Gemeinde aktuell [11] (2024), Heft 5, S. 11–14.
Überblick über Geschichte und Gegenwart der Freien Brüdergemeinden mit einem hilfreichen Diagramm, das alle relevanten Strömungen der Brüderbewegung berücksichtigt. Das Heft kann insgesamt heruntergeladen werden.
Annie Kaemper: „Dem, der uns liebt“. In: Perspektive 24 (2024), Heft 5, S. 28–30.
Reflexionen über das 1877 erstmals veröffentlichte, bis heute in allen „Brüder“-Liederbüchern enthaltene Lied „Dem, der uns liebt“ (Text, Melodie, Verwendung).
Andreas Liese: „Ein wirklicher Neuanfang? 75 Jahre Dortmunder Beschlüsse“. In: Die Gemeinde [79] (2024), Heft 20/21, S. 24–26.
Angesichts des Austritts vieler Brüdergemeinden aus dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden nach 1945 trafen sich im August 1949 Vertreter von Baptisten- und Brüdergemeinden in Dortmund zu einem „innerbündischen Gespräch“, um das Verhältnis der Brüdergemeinden zum Bund zu klären. Der Autor zeichnet Vorgeschichte und Folgen dieser Besprechung nach.
J(ohannes) Reimer: „Nee, Watchman (1903–1972)“. In: ELThG². Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde. Neuausgabe. Hrsg. von Heinzpeter Hempelmann und Uwe Swarat in Verbindung mit Roland Gebauer, Wolfgang Heinrichs, Christoph Raedel und Peter Zimmerling. Band 3. Holzgerlingen (SCM R. Brockhaus) 2024. Sp. 894–896.
Im Rahmen seines knappen Überblicks über Watchman Nees Leben und Werk kommt der Autor zum Schluss auch auf den Einfluss der „Brüder“ und auf Nees kurzzeitige Verbindung mit ihnen zu sprechen.
Silvia Rodríguez de Chiappero: „Las Iglesias de los Hermanos Libres en Santa Fe (Argentina) en sus primeros 100 años (1893–1993). Miradas al rol de la mujer“. In: Protesta y Carisma 4 (2024), Heft 7. 20 Seiten (online).
Der Titel lautet übersetzt: „Die Freien [= Offenen] Brüdergemeinden in Santa Fe (Argentinien) in ihren ersten 100 Jahren (1893–1993). Ein Blick auf die Rolle der Frau“. Die Autorin kommt u.a. zu dem Schluss, „dass bezüglich der Rolle der Frau im öffentlichen Gottesdienst einige Fortschritte gemacht wurden, wenn auch nur vereinzelt“.
Michael Schneider: „‚Ich möchte warnen vor Prinzipienreiterei‘. Emil Dönges über ‚Gastzulassungen‘“. In: Zeit & Schrift 27 (2024), Heft 3, S. 25–31 (auch online).
Im Juli 1903 kam es zwischen Emil Dönges und einigen Dillenburger Geschlossenen Brüdern zu einer „erregten Diskussion über die Zulassung zum Tisch des Herrn“, die anschließend noch mehrere Monate brieflich fortgesetzt wurde. Über diesen bisher unveröffentlichten Briefwechsel berichtet der Artikel.
Michael Schneider: „‚So aktiv wie eh und je‘. Zum 200. Geburtstag von Peter Nippel“. In: Zeit & Schrift 27 (2024), Heft 4, S. 24–31 (auch online).
Peter Nippel, dessen Geburtstag sich am 4. Dezember zum 200. Mal jährte, ist aus der Geschichte der Brüderbewegung als Gründer der zweiten „Versammlung“ auf deutschem Boden (Tübingen 1849) bekannt. Der Artikel gibt erstmals einen Gesamtüberblick über sein durchaus abwechslungsreiches Leben.
Lothar Triebel: „Neue evangelikale Freikirche auf den Weg gebracht. Zusammenschluss von Baptisten und Brüdergemeinden vor dem Aus“. In: Zeitschrift für Religion und Weltanschauung 87 (2024), S. 368–376.
Im April 2024 beschlossen die Brüdergemeinden im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (ChristusForum) mit einer Mehrheit von gut 90 %, eigene Körperschaftsrechte anzustreben und damit aus dem BEFG auszutreten. Der Referent für Freikirchen am Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim analysiert diese Entwicklung.
HOCHSCHULSCHRIFTEN
Lovisa S. Bengtsson: Mediebevakningen av Plymouthbrödernas skola. En studie gällande representationen av Plymouthbrödernas skola i svenska tidningar mellan år 2004–2024. Seminararbeit, Jönköping University 2024. 65 Seiten (auch online).
Der schwedische Titel lautet übersetzt: „Medienberichterstattung über die Plymouth-Brethren-Schule. Eine Studie über die Darstellung der Plymouth-Brethren-Schule in schwedischen Zeitungen zwischen 2004 und 2024“. Es handelt sich um die Schule der Raven-Taylor-Symington-Hales-Brüder im südschwedischen Nyby.
James Isaac Fazio: John Nelson Darby and the Ruin of the Church: Tracing the Development of Darby’s Views Concerning the Present and Future State of the Church (1820–1840). PhD Thesis, Queen’s University Belfast 2024.
Über diese Dissertation liegen online außer dem Titel bisher keine Informationen vor. Doktorvater ist Crawford Gribben (s.o.).
Samuel Pagán: Odd Fellows: The Intersection of Arminianism and Calvinism in the Writings of Desmond Ford and F. F. Bruce. PhD Thesis. Seventh-day Adventist Theological Seminary, Andrews University, Berrien Springs, MI 2024. vi, 459 Seiten (auch online).
Desmond Ford (1929–2019) war ein australischer adventistischer Theologe, der bei dem Offenen Bruder F. F. Bruce in Manchester promovierte. Anschließend wurde ihm von adventistischer Seite vorgeworfen, er habe sich von Bruces „Calvinismus“ beeinflussen lassen.
Robert Crispin Revington: The Reception of Modern Biblical Scholarship in Britain in Popular Christian Writing. PhD Thesis, University of Toronto 2024. 298 Seiten (auch online).
Das erste Kapitel (S. 46–111) behandelt die Schriften Sir Robert Andersons, der zeitweise den Offenen Brüdern angehörte.
Enoch Wooseok Song: George Müller’s Missionary Pastoral Spirituality and Legacy Analysed from a Missiological Perspective. PhD Thesis, Presbyterian Theological Seminary in America, Santa Fe Springs, CA 2024. xxiv, 419 Seiten.
Das theologische Seminar, an dem diese Dissertation eingereicht wurde, ist mit der Korean Presbyterian Church Abroad verbunden. Dem Inhaltsverzeichnis nach zu urteilen wurde die Arbeit in koreanischer Sprache abgefasst.
Für Hinweise auf weitere, von mir übersehene Neuerscheinungen bin ich dankbar!